Die ersten Bewegungen eines neugeborenen Kindes werden von Reflexen gesteuert. Diese haben in den ersten Monaten des Lebens eine wichtige Bedeutung für die weitere Entwicklung.
Frühkindliche Reflexe werden normalerweise in den ersten drei Lebensjahren „gehemmt“, das heißt, sie werden nicht mehr ausgelöst. Bei einigen Kindern bleiben sie jedoch aktiv, was zu verschiedenen Problemen führen kann.
Reflexintegration hemmt die noch aktiven frühkindlichen Reflexe und integriert sie in den Bewegungsablauf. So kann das Kind willkürliche Bewegungen besser ausführen und steuern. Dies verbessert u.a.
· die Stifthaltung;
· Bewegungsabläufe (auch das Schreiben);
· Aufmerksamkeit;
· Verhalten;
· Merkfähigkeit;
· sozialen Umgang.
Beispiele:
Furcht-Lähmungsreflex
Stressschutz für das Ungeborene
Hemmung erfolgt ca. 12 Wochen nach der Geburt
aktiver Reflex führt u.a. zu:
· geringe Stresstoleranz
· Reizüberempflindlichkeit
· erhöhter Adrenalinspiegel
Symmetrischer tonischer Nackenreflex
Training zum 4-Füßlerstand
Hemmung erfolgt im ersten Lebensjahr
aktiver Reflex führt u.a. zu:
· schlechte Körperhaltung
· Schwierigkeiten mit dem Nah-/Fernsehen
· Rechtschreibschwierigkeiten
· Schreibverweigerung
Spinaler Galant
Entwicklung des Gleichgewichtssinns
Hemmung erfolgt im ersten Lebensjahr
aktiver Reflex führt u.a. zu:
· Unruhe/Hyperaktivität
· Einnässen nach einem Alter von 5 J.
· vermindertes Kurzzeitgedächtnis
Tonischer Labyrinthreflex
koordiniert die Haltung bei der Geburt
Hemmung erfolgt in den ersten 4 Monaten
aktiver Reflex führt u.a. zu:
· Koordinationsprobleme
· Probleme beim Schätzen (Entfernung, Tiefe, Geschwindigkeit…)
· Rechenschwierigkeiten
Diese wenigen Beispiele zeigen schon, wie eng die frühkindlichen Reflexe – wenn sie nicht gehemmt werden – mit schulischen Anforderungen zusammenhängen.
Reflexintegration kann also direkten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der betroffenen Kinder nehmen.